Fredy Engel

Agentur für Ereignisse

Warum wurde das Mehrwegsystem beim VFL abgeschafft? Aus Gründen!

Wie wir alle wissen, gab es bis 2015 an der Bremer Brücke ein funktionierendes Mehrwegsystem. Dieses wurde von einem auf den anderen Tag, ohne Ankündigen oder weitere Informationen an die Öffentlichkeit, seitens der Geschäftsführung abgeschafft.

Aufstieg des VFL OSnabrück an der Bremer Brücke 2019 - Foto: Kalle Altevogt

Aufstieg des VFL OSnabrück an der Bremer Brücke 2019 – Foto: Kalle Altevogt

Bis heute konnten wir im Zuge unserer Mehrwegbecher-Initiative nicht gesichert in Erfahrung bringen, was die faktischen Gründe für die Abschaffung waren.

Es werden neben vielen Halbwahrheiten und wilden Gerüchten unterschiedlichste Begründungen geliefert. Ein oft genannter Grund ist der Sicherheitsaspekt. Allerdings sind mir bis dato keine sicherheitsrelevanten Vorfälle im Zusammenhang mit Mehrwegbechern an der Bremer Brücke bekannt oder zugetragen worden.

Vielmehr wissen wir, dass der letzte Vorfall, der leider zum Abbruch des Pokal-Spiels gegen die Dosen aus Leipzig führte, vielmehr mit einem Feuerzeugwurf in Zusammenhang zu bringen ist. Desweiteren wird unter den Mitgliedern und Zuschauern kolportiert, dass die Spülwasserversorgung unter der Nordtribüne nicht „ganzjahrestauglich“ ist und hier die Hygiene-Vorschriften nicht erfüllt werden können.

Es geht ums Geld

Im Zuge der „Sports for Future“-Intiative, der sich auch der VFL Osnabrück angeschlossen hat, hat Jürgen Wehlend per YouTube-Vide nun ein Statement zu den aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen des VFL abgegeben, in dem er auch kurz auf das alte Mehwegsystem eingeht:

Nun fragt man sich, was man unter den recht allgemein formulierten  Gründen vorstellen kann. Im Netz kursieren bereits Interpretationen, die sich in meinen Augen recht plausibel anhören. Hier ein interessanter Aspekt aus dem Treffpunkt „Lila Weiss“:

KlausMuemmel
801833 | MO 22.07.2019 – 11:45 Uhr
https://lilaweiss.net/vfl/treffpunkt/paged/0/#post-801833

Kurz noch einmal ein Gedanke zum zu etablierenden Mehrwegsystem an der Bremer Brücke:

Laut Jürgen Wehlend hat sich das damalige System „technisch wie betrieblich nicht bewährt“. Ich vermute auf „altsprech“ bedeutet dies soviel wie, es hat Geld gekostet! Durch Einwegbecher, die in der Anschaffung wesentlich günstiger, langfristig aber bzgl. Entsorgung und gesamtgesellschaftlich teurer sind, konnten die Erlöse, bzw. der Gewinn des Catering optimiert, erhöht werden.

Insofern ist es nachvollziehbar, das Jürgen Wehlend sich so schwer tut sein Entscheidung von damals wieder zu korrigieren. Nun fällt diese kurzsichtiges Handeln dem Verein auf die Füße, da ein neu zu etablierendes Mehrwegsystem nach heutigen Standards (Hygiene, Waschautomaten, Lagerung, etc.) aufgebaut werden muss. Hätte man das so belassen, wäre es sicher möglich gewesen dieses sukzessive anzupassen.

galileo
801842 | MO 22.07.2019 – 14:13 Uhr
https://lilaweiss.net/vfl/treffpunkt/paged/0/#post-80142

@KlausMuemmel

Hinterher ist man immer schlauer.

Als der VfL aus Kostengründen auf Einweg umgestellt hat, hat es meines Wissens keine großen Protestaktionen wie heute gegeben. Wenn ich mich recht erinnere, war es auch die Zeit, als der VfL sein Sanierungskonzept vorstellen musste um von der Stadt den Schuldenschnitt gewährt zu bekommen. Kann mir sehr gut einen Zusammenhang vorstellen.

Jetzt wissen wir (meinen wir zu wissen), dass es ökologisch gesehen die unvernünftigere Entscheidung war – obwohl sie uns sicherlich kurzfristig mit den Arsch gerettet haben dürfte.

Ich muss, in Ermangelung von Antworten auf unsere Anfragen an die Verantwortlichen beim Verein, davon ausgehen, dass in der Tat der finanzielle Aspekt maßgeblich und ausschlaggebend waren.

Natürlich kostet das Bewirtschaften eines Mehrwegsystems Geld. Der Dienstleister, der die Becher zur Verfügung stellt, nach dem Spieltag reinigt und Becher auf eventuelle Beschädigungen kontrolliert, wird das für einen gewissen Obulus tun. Diese Kosten müssen natürlich in die Getränke eingepreist werden.

Insofern war dies unter Anbetracht der Überschuldung des VFL ein probates Mittel um Kosten zu sparen, auch wenn es keine langfristige Lösung sein kann. Das ist wohl im Laufe der letzten Jahre in Vergessenheit geraten und ich bin mir sicher, ohne unsere Fan-Initiative würde das Thema weiter ruhen.

Insbesondere in der jetzigen sportlichen und finanziellen Situation des VFL (2. Liga und in der letzten Saison kein Defizit) ist es Zeit den globalen und gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung zu tragen und ein nachhaltiges Klima- und Ressourcenkonzept zu realisieren.

Dazu gehört es den Mut aufzubringen eine Entscheidung aus der Vergangenheit zurück zu nehmen und eine langfristige und nachhaltige Lösung zeitnah aufzugleisen.

Die Westside an der Bremer Brücke sammelt ihren Müll. Stabile Aktion - Foto: Bernardo

Die Westside an der Bremer Brücke sammelt ihren Müll. Stabile Aktion – Foto: Bernardo

Heutzutage muss jeder Veranstalter, ob nun Open-Air-Festival oder Stadtfest ein Konzept zur Müllvermeidung vorlegen um seinen Event genehmigt zu bekommen. In öffentlichen Einrichtungen ist das Nutzen von Einweggeschirr nicht mehr erlaubt und in Osnabrück bemüht man sich an allen Stellen darum die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Der VFL Osnabrück ist weiterhin der größten Einweg-Müll-Verursacher in unserer Stadt und hadert trotz relativ einfacher und vorhandener Lösungswege damit sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen.

Aus Gründen! Weil es um Geld geht…

Wir als Fans des VFL sind nicht länger bereit uns mit warmen Worten abspeisen zu lassen und fordern: Mehrwegsysteme an der Bremer Brücke jetzt!

Aus Gründen! Weil es um mehr als Geld geht:

  • Klimwandel
  • Ressourcenverknappung
  • Vermüllung der Umwelt

Auf geht’s Osna – Kämpfen und Siegen…

Verantwortliche des VFL Osnabrück predigen Nachhaltigkeit und trinken aus Wegwerfbechern!

UPDATE: Petitionsübergabe – Mehrwegbecher Bremer Brücke VFL Osnabrück

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